10. bis 17. August: Sommerfreizeit der HörJugend am Königssee
Dieses Jahr war es endlich wieder soweit! Gemeinsam mit 15 jungen Leute im Alter zwischen 15 und 27 Jahren ging es für eine Woche bzw. vier Tage zum Königssee.
Vier junge Erwachsene reisten schon am Sonntag an, die anderen elf Teilnehmer sind am Mittwochabend dazu gestoßen. Los ging unsere Reise in Nürnberg mit einem leckerem Weißwurstfrühstück. Wohlgenährt ging die lange Fahrt bei Sonnenschein los. Uns erwartete dabei Stau, Stau und noch mehr Stau. Nach der endlos langen Fahrt kamen wir schließlich am Nachmittag in unserer Jugendherberge in Berchtesgaden an. Abends ging es runter zum Königssee und genossen das Wetter und den herrlichen Ausblick.
Am nächsten Tag der Schock: Dauerregen. Dieser wurde unser ständiger Begleiter in dieser Woche. Also machten wir das Beste draus und besichtigen die Enzianbrennerei mit anschließender Schnapsverkostung. Nachmittag ging es zur Dokumentation Obersalzberg und abends schließlich in die Rupertus-Therme nach Bad Reichenhall.
Am Dienstag war das gewohnte Bild: Regen und Wolken soweit das Auge reicht. Aber wie heißt es ja so schön, es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Wir fuhren nach Ruhpolding und unternahmen eine Exkursion zum Biathlon Leistungszentrum. Dabei ist uns der Biathlet Andreas Birnbacher begegnet. Nach der interessanten Führung ging es wieder zum Königssee, wo wir die dortige Kunsteisrodelbahn, die Trainingsstätte der Olympiasieger Felix Loch und Nathalie Geisenberger, besichtigen. Abends ging es in ein typisch Bayerisches Wirtshaus, wo wir uns ein leckeres Speck-Obatza-Cordon Bleu gönnten.
Am Mittwoch gab es, ja wie soll es anders sein, Regen. So unternahmen wir einen Ausflug nach Bad Reichenhall, besichtigten die Alte Saline und machten einen kleinen Bummel durch die Stadt. Abends traf dann der Rest der Gruppe ein.
Am nächsten Tag, ganz ungestört vom Regen, fuhren wir mit dem Boot über den Königssee an St. Bartholomä vorbei bis ans andere Ende nach Salet, mitten ins Herz des Nationalparks Berchtesgaden. Während der Bootsfahrt hatten wir trotz Dauerregen einen traumhaften Ausblick auf kleine Wasserfälle, Berge und benachbarte Wälder. Mitten auf dem See stellte der Bootsführer uns sein musikalisches Talent unter Beweis, um kurz darauf ein Echo der Trompete zu erhören. Nach der Ankunft in Salet wanderten wir über zahlreiche unebene Stufen und Steine zum 2,7 km entfernten Obersee. Dabei legten wir einige Höhenmeter zurück. Der Obersee bot uns eine traumhafte Kulisse mit spiegelnder Wasseroberfläche. Bei der weiteren Wanderung zu einer kleinen Gastwirtschaft auf der Fischunkelalm machten wir die Entdeckung, dass einige Damen nicht mal vor dem Wandern auf 10-cm-High Heels zurückschreckten. In der Gastwirtschaft gönnten wir uns eine kleine Pause mit Brotzeit und Buttermilch bevor wir den Ausblick zwischen den zwei Bergen fotographisch verewigten. Anschließend liefen wir noch ein kleines Stück zu Deutschlands höchstem Wasserfall, dem Röthbachfall, der eine Fallhöhe von 470 Meter aufweist. Wir genossen die Aussicht auf die vielen Kühe, die auf der Weide grasten und machten uns zu Fuß, per Boot und Auto auf den Weg zurück zur Jugendherberge. Nach dem Abendessen erhofften wir uns einen entspannten Abend in der Watzmann-Therme in Berchtesgaden. Allerdings erwies sich das Thermalwasser für einige Leidensgenossen als zu kalt. Die Anderen hielten sich mit Wasserspielen und Dampfbädern warm.
Am Freitag früh ließ sich die Sonne kurz blicken, perfekt zur unserer Wildwasserrafting-Tour. Beim Rafting Center Berchtesgaden erhielt jeder Teilnehmer nach der Einführung einen Neoprenanzug, Schwimmweste, Schutzhelm und Neoprensocken, die sehr gewöhnungsbedürftig waren. Mit drei Bussen wurden wir zum Startpunkt des Abenteuers gebracht und bekamen vor Ort eine kurze Einweisung zum richtigen Paddeln und Herausziehen von Personen aus dem Wasser. Letzteres erwies sich im Nachhinein als sehr nützlich. Wir starteten auf zwei Schlauchbooten und wurden von unserem sportbegeisterten und unterhaltsamen Bootsleiter kräftig zum Paddeln angefeuert. Bei einem Zwischenstopp durften alle Teilnehmer von einer kleinen Brücke ins eiskalte Wasser springen, um den Adrenalinspiegel etwas zu erhöhen. Wer wollte, durfte auch einen zweiten Sprung riskieren. Nach dem aufregenden, lustigen und kalten Wildwasserrafting wurden wir mit dem Bus zurück zum Center gebracht.
Der Nachmittag stand zur freien Verfügung und so unternahm die Hälfte der Gruppe einen Spaziergang durch die Altstadt mit anschließendem Besuch in einer italienischen Eisdiele, während andere den Schönheitsschlaf in der Jugendherberge vorzogen. Abends ging es in die Rupertus-Therme in Bad Reichenhall, die sich über vier Stockwerke erstreckte. Der Abend verlief sehr entspannt und wir genossen einen wunderschönen Ausblick auf die Berge, die von einem Regenbogen eingerahmt wurden.
An unserem vorletzten Tag ging es noch mal in die Enzianbrennerei Deutschlands, dass auch der Rest den guten Schnaps probieren konnte. Unser Favorit war eindeutig der Schnaps „Du alte Pflaume“, der seinen süßlichen und fruchtigen Geschmack den vollreifen Pflaumen zu verdanken hat. Schließlich fuhren wir die kurze Strecke ins österreichische Salzburg. Dort teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Eine kleine Gruppe entschied sich für die Besichtigung des „Hauses der Natur“, welches alle Facetten von Mutter Natur präsentierte, wie z. B. den menschlichen Körper, das Tierreich und den Weltraum. Die andere Gruppe wählte die Stadtbesichtigung und wanderte zur 900 Jahre alten Festung Hohensalzburg. Vor den Toren der Festung bot sich ein traumhafter Ausblick auf die Stadt, insbesondere auf den Salzburger Dom. Am Abend ging es in ein italienisches Restaurant. Der Abend war eine Bereicherung für Geist und Sinne, denn wir wurden kulinarisch mit leckeren Pizza, Pasta, Salaten und Desserts verwöhnt.
Sonntag, der Tag unserer Heimreise: endlich waren die Wolken weg und wir konnten zum ersten Mal die Berge bestaunen. Allerdings ging es auch gleich wieder in den Berg, und zwar ins Salzbergwerk Berchtesgaden. Jeder Teilnehmer erhielt eine Grubenkleidung, die die Straßenkleidung vor Salz schützen soll. Los ging es zur Salz-Zeitreise mit der Besucher-Grubenbahn mit unserem unterhaltsamen Gruppenführer, der uns die Geschichte und die Entwicklung des Salzbergwerkes erklärte. Die Führung beinhaltete zudem eine Fahrt über den Spiegelsee und die Nutzung der beiden Rutschen (34 m und 40 m). Nach dem sehr interessanten Besuch konnten wir unterschiedliche Speise- und Badesalze im Shop erwerben. Zum Abschluss unserer tollen und spannenden Woche gönnten wir uns ein leckeres bayerisches Mittagsessen bei schönem Sonnenschein. Abschließend fuhr jeder zufrieden und voller Erinnerungen an die erlebnisreichen Tage zurück in die Heimat.